Auf der Regattastrecke in Oberschleißheim wollte ich meinen Wiedereinstieg in die Saison wagen. Nicht zuletzt weil die Strecke einfach was für „Drücker“ ist, rechnete ich mir gute Chancen aus. Auch meine Form zeigte steil nach oben. Das mir das Wetter in die Karten spielte, motivierte mich nur noch mehr.
Gebremste Erwartungen vor dem Start – Ist die Angst besiegt?
Im strömenden Regen ging es von Bad Reichenhall nach Oberschleißheim. Viele würden sagen: „Oh nein, kein Regen“. Für mich ist es das ideale Wetter. Recht früh war ich bereits an der Wettkampfstrecke. Der Startunterlagenempfang war schnell passiert und ehe ich mich versah, hatte ich den Neo an und stand in der ersten Startgruppe am Start. Eine Frage hatte sich jedoch im Kopf eingebrannt, würden die 4 90 Grad Kurven gut zu bewältigen sein, habe ich meine Angst in solchen Kurven im Griff?
Verhaltenes Schwimmen – Nachbrenner auf dem Rad gezündet
Durch die 2 Startgruppen hatte ich ein sehr ruhiges Schwimmen und fand mich an der ersten Boje nach 700m noch an 3. Stelle wieder. Etwas überraschend. Die letzten 400m waren jedoch etwas schwer und somit war ich nur unwesentlich schneller als vor 2 Jahre. Ein schneller wechsel auf das Rad und schon stellte ich den „Tempomat“ auf 43km/h ein. Die 8 Runden spulte ich präzise wie ein Schweizer Uhrwerk ab und wechsel an 3. Stelle liegend zum laufen.
Das Laufen und Torsten – 2 Dinge die an diesem Tag zusammenfinden
Auf den ersten Metern versuche ich meine Beine zu „finden“. Nach ca. 1km überholt mich ein Athlet, ich versuche gar nicht dran zu bleiben, das Tempo ist viel zu hoch. Ich finde meinen Rhythmus und es geht mir immer besser. Mit jeder Runde fühle ich, wie ich das Tempo halten kann. Etwas überrascht bin ich schon. Es will einfach kein anderer Athlet an mir vorbei. Die 4 Runden spule ich so schnell runter, das ich mich im Ziel als vierter einlaufende Athlet wirklich freue. Eine 38:33 auf 10km. Ich bin total happy!
Die 2 Startgruppen und ihre Tücken – Ein Veranstalter der keine Ideen zu lässt
So schön ruhig das schwimmen war, so überraschend war das Endergebnis. Mir war klar das sicher ein oder zwei Athleten aus der 2. Gruppe schneller sein werden. Das am Ende sogar der Sieger aus der 2. Gruppe kam und weitere 3 Athleten vor mir eingelaufen sind, ist schlicht dem Veranstalter geschuldet. Ich sage das so direkt, da die Athleten allen bekannt waren und als schnell bekannt sind. So werde ich am Ende 8. der Gesamtwertung und 4. in meiner Altersklasse. „Blech und Gerümpel“ gewonnen, habe ich später gesagt. Aber 2:00:03 ist eine Zeit, die ich so auch noch nicht erreicht habe.
Als Athlet habe ich nach der Siegerehrung versucht mit dem Veranstalter zu sprechen. Ich wollte auf die Problematik hinweisen, dass der Zieleinlauf der ersten Gruppe im Nachhinein ja nicht dem Endergebnis entspricht. Für Zuschauer und auch für uns Athleten ist dies einfach nicht schön und es herrscht immer eine Art „Chaos. Die Idee die 1. Gruppe an anzugebene Schwimmzeiten zu binden wurde mit den Worten: „Als ob das schwimmen aussagekräftig ist, wer gewinnt.“ Ja, ist es! Ein Blick auf die Ergebnisliste zeigt das ganz klar! Die schnellsten Schwimmzeiten sind in den Top 30 zu finden!
Auch das ein bekannt schneller Athlet am Tag des Wettkampfes nachgemeldet hat und in die 2. Gruppe gesteckt wurde, könnte man vermeiden, in dem man einfach 5-10 Plätze „frei“ lässt. Am Ende wurde ich gebeten das Gelände zu verlassen und meine Idee für mich zu behalten, da sie eh keinen Sinn machen.
Auch aufgrund vieler Disqualifizierungen, welche viele Athleten erst im Ziel erfahren haben, rate ich daher jedem Athleten von einem Start beim 3MUC Triathlon München abzusehen. Ein Veranstalter der sich vorbehält (Zitat:) „Athleten aufgrund seiner Ansicht nach aus dem Rennen zu nehmen“ und darüber hinaus keinerlei offenes Ohr für startende Athleten und zahlende Kunden hat, gehört meiner Meinung für jeden aus dem Rennkalender gestrichen. Die vielen sehr negativen Meinungen zu dem Veranstalter, welcher auch andere Veranstaltungen rund um München organisiert sprechen hier klar für sich! Bei vielen Veranstaltungen bezahlt man Startgeld und bekommt auch was dafür, beim 3MUC Triathlon zahlt man Geld und bekommt ein kreativloses Baumwoll T-Shirt zum putzen.