Das ich dieses Jahr nocheimal einen Triathlon machen kann, hätte ich nach meinem schweren Sturz in Frankfurt nicht gedacht. Das ich mir selbst die Lichter so ausknipsen kann, hätte ich auch nicht gedacht.

Triathlon Attersee - Die etwas andere Mitteldistanz
Meinen Saisonabschluss wollte ich in diesem Jahr beim Triathlon Attersee machen. Der verschobene Termin aufgrund es Hochwassers im Juni, kam mir da gerade recht.
Die Distanzen von 1km schwimmen, 100km Rad und 10km laufen sollten mir eigentlich liegen. Also freute ich mich richtig auf das Event, welches praktisch in meinem Trainingsgebiet liegt.
Schwimmen im glasklaren Attersee - Triathlon in seiner schönsten Form
Pünktlich um 10 Uhr erfolge der Start und ich ging auch das hohe Tempo von Beginn mit. Bei 1km schwimmen heißt es alles oder nix. Ich merke jedoch schnell das ich wohl die absolute Spitzengruppe nicht halten kann.
So steige ich an 11. Stelle liegend und völlig alleine mit 1min Rückstand auf die Spitze und ca 1min Vorsprung auf das große Verfolgerfeld aus dem Wasser. In der Wechselzone ziehe ich aufgrund der kalten Bedingungen Ärmlinge an. Meine Wechselzeit wird dadurch nicht gerade berauschend schnell, es kommt mir eher wie eine Ewigkeit vor.
55km Flach und 50km bergig - Die Radstrecke beim Triathlon Attersee
Ich springe auf das Rad und mache gleich richtig Druck. Das ich nur ca 1min - 1:30min hinter der spitze bin motiviert mich und ich versuche auf den ersten flachen 50km das Loch zu schließen. Ich hatte wohl ganz vergessen, das die vorne auch Radeln können. Ich habe hier wohl etwas überzockt, was sich später rächen sollte. Bei km 55 geht es in den bergigen Teil der Radstrecke. Eine ca 25km lange Runde, welche zweimal zu fahren ist. Die erste Runde geht es noch gut, ich bekomme den Zwischenstand: Platz 8 und ca 2min auf die erste Führungsgruppe, Daniel Niederreiter legt an diesem Tag eine sensationelle Radperformance an den Tag. Ich bleibe drauf und mache Druck wo es nur geht.
In der zweiten Runde merke ich das es wohl richtig hart hinten raus wird. Mir fällt der berühmte Spruch ein: "Hinten wird die Ente fett" und denke mir, hoffentlich wirds nicht zu "fett". Der letzte Anstieg gibt mir dann aber den rest. Kaum den Anschluss zu Platz 4-7 geschafft, Platze ich. Die letzten 20km auf dem Rad versuche ich nur irgendwie zu überleben. Die letzten meter zum Abstieg will ich schon schieben, so langsam bin ich.
Das Laufen wird zum Kraftakt - Überlebenswille ud Selbstzerstörrung
Im Wechselzelt bekomme ich die Platzierung gesagt. Platz 8 Gesamt und 2. in der AK. Ok, Aufgeben ist nicht drin, sind ja nur 10km. Ich hätte mir die Strecke wohl besser anschauen müssen. Es geht 3km bergrauf 1km recht flach und 1km steil bergab mit extra runde durch die Wechselzone, das ganze zweimal und am Ende deutlich länger als 10km (eher 11km). In der zweiten runde geht mir sprichwörtlich der Tank absolut leer. Bin ich bis dahin noch auf Reserve gelaufen, so geht auf den letzten 100m im Anstieg absolut nix mehr. Ich kämpfe mich irgendwie ins Ziel und werde am Ende 13. Gesamt und 3. in meiner AK. Ein versöhnliches Ende dieser Saison.