Planung ist die halbe Miete
Taktik kann weitgehend als Technik definiert werden, die deine Leistung maximiert, während die körperliche Arbeitsbelastung nicht erhöht wird, vielleicht sogar die (Trainings-)Arbeit erspart bleibt. Training sparen und gleichzeitig die Leistung erhöhen?? Klingt zu gut oder?
Möglicherweise ist die wichtigste taktische Entscheidung, die du machen kannst, indem du dein Ziel für das Highlight genau definierst. Sobald die Fähigkeiten realistisch beurteilt und Informationen über das Rennen gesammelt sind, kann bestimmt werden, was ein realistisches Ziel ist. Dann wird rückwärts geplant.
Taktik und Planung in anderen Sportarten
Der fünfmalige Tour de France Sieger Bernard Hinault war ein Meistertaktiker am und auf dem Fahrrad. Triathleten können viel von Hinault lernen. Sein mentales Spiel war immer bei 100%, auch wenn sein körperlicher Zustand es nicht war. Hinault pflegte zu sagen: "Ich tue alles, was ich kann, um die Chancen zu meinen Gunsten zu stapeln."
Ein Teil davon ist Haltung. Hinault, Lance Armstrong, Dave Scott, Scott Molina und Mark Allen aber auch Chris Maccormack sind alle Meister des Mentalspiels. Sie strahlen eine unheimliche Sicherheit aus aus. Sie reichen von Trash-Talkern (Armstrong) bis hin zu würdigen und reservierten (Allen) und leise imposanten (Dave Scott). Wenn du zweifelst, welche Auswirkungen deine Haltung auf die Konkurrenz hat, denke daran, wie oft du dich für ein Rennen angemeldet hast und beim check-in dich gefragt hast: "jeder sieht dünner, schneller aus und hat ein besseres Fahrrad, was mache ich hier?"
Ich garantiere dir, dass alle anderen über dich das gleiche denken. Eine neue Sonnenbrille oder ein Ironman Finisher Shirt wird dich nicht schneller machen. Sich aber von einem Haufen von stilvoll gekleideten „Triathlon-Hippies“ zu Beginn des Rennens einschüchtert lassen, ist ein Fehler. Worauf will ich hinaus? Konzentriere dich auf deinen eigenen Plan und Leistung. Bleibe bei dir und mach nicht den „Poser“. Im Rennen muss jeder denselben Wind, den gleichen Hügel oder knifflige Ecken meistern.
Elemente in der Rennvorbereitung
Bei der Vorbereitung eines Rennplans, vor allem für den Fahrradteil eines Ultra-Distanz-Events ist es essentiell zu wissen, welche Leistung man in der Lage ist abzurufen. Durch das viele Training im Vorfeld kann der Trainer in der Regel recht gut vorhersagen, welche Wattwerte für dich passend sind.
Wichtig ist auch die Informationsgewinnung über das Wetter am Renntag.
Wann ist der heißeste Teil des Tages?
Gibt es Regen in der Prognose?
Wann soll der Regen ankommen?
Was sind die herrschenden Winde und wie stark?
Ändert sich durch die Sonne die Windrichtung?
Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit?
Das sind kritische taktische Informationen. Du brauchst diese Informationen, um den Radpart und den Rest des Rennens zu planen.
Starte die Zeitlinie am Anfang des Schwimmens. Überlege wie lange das Schwimmen (voraussichtlich) dauern wird. Plane die Wege zur und aus der Wechselzone. Wo ist dein Fahrrad? In welchen Gang hast du dein Fahrrad verlassen? Gehe diese Dinge im Kopf durch und merke dir immer: Wechselzeit ist geschenkte Zeit, wer hier leichtsinnig arbeitet, verschenkt wertvolle Sekunden wenn nicht Minuten.
Weiter gehts im zweiten Teil